Aufgaben und Ziele der Backhausgemeinschaft
Die Backhausgemeinschaft Mardorf e.V. wurde 2006 gegründet und verwaltet neben den beiden Backhäusern in Mardorf auch das städtische Gemeenshaus. Zur Verwaltung dieses Hauses gehört die Pflege und die Vermietung der Räume. Alle Vereins- und Verwaltungstätigkeiten werden ausschließlich von Ehrenamtlichen geleistet.
Die Mitglieder der Backhausgemeinschaft wollen die lebendige Backtradition des Sauerteigbrotbackens in den beiden Mardorfer Backhäusern erhalten und das Wissen und die Kenntnis darüber weitergeben.
Die Backhausgemeinschaft hat deshalb beide Backhäuser von der Stadt gepachtet und organisiert die Nutzung und somit das Brotbacken durch etliche Mardorfer Haushalte.
Die Backhausgemeinschaft hat die ausschließlich mündlich überlieferten Rezepturen zum Sauerteigbrotbacken erstmals dokumentiert und bietet seit 2015 in Backkursen Anfänger- und Hobbybäcker/-innen das traditionelle Sauerteigbrotbacken an.
Trägerschaft für „Gemeenshaus“ und die Mardorfer Backhäuser
Das „Gemeenshaus“ hat sich seit der Renovierung 2006 zu einem viel genutzten sozialen und kulturellen Mittelpunkt in Mardorf entwickelt. Das 3-stöckige Fachwerkhaus im alten Ortskern kann von allen Bürgerinnen und Bürgern, sowie Vereinen und Gruppen aus Mardorf oder der Großgemeinde kostenlos genutzt werden. Dieses Angebot wird rege angenommen.
Es treffen sich dort Gruppen unterschiedlicher Interessen: von der Krabbelgruppe am Vormittag über Musikübungsgruppen und Seniorentreffen am Nachmittag bis hin zu Arbeitsgruppen von Parteien, Vereinen und Genossenschaften am Abend. Im Gemeenshaus finden Ausstellungen und Fachvorträge statt und seit 2010 kann das Haus auch für standesamtliche Trauungen genutzt werden.
Oberes Backhaus
Das Obere Backhaus steht unterhalb der Kirche St. Hubertus mitten im Zentrum des alten Ortskerns. Erbaut wurde es 1865 auf einem Sandsteinsockel mit dem hinteren Giebel an der Mauer des früheren Kirchhofs. Über den zwei Eingangstüren im Straßengiebel befinden sich immer noch zwei runde Belüftungsöffnungen. Über dem linken Türsturz aus Sandstein sind eine Rosette mit den Initialen JS und die Jahreszahl 1865 und über dem rechten Türsturz zwei gekreuzte Backschieber eingemeißelt worden. Im Inneren befanden sich ursprünglich zwei nebeneinanderliegende Holzöfen jeweils mit einer früher üblichen Flächenbefeuerung. Vor dem Backhaus gibt es einen alten Brunnen, dessen Wasser noch heute zum Ablöschen und Reinigen der Gerätschaften genutzt wird.
Im Rahmen der Dorferneuerung wurde das Backhaus 2006 grundlegend saniert, überwiegend in Eigenleistung, und ein neuer moderner Holzofen mit Seitenbefeuerung eingebaut. Mit der Inbetriebnahme des renovierten Gebäudes konnte die alte Tradition des gemeinschaftlichen Brotbackens fortgeführt werden. Das Backhaus wird rege genutzt. Für den Eigenbedarf werden Sauerteigbrote, aber auch Kuchen, Hackfleischpizzen u. a. m. gebacken.
Unteres Backhaus
Das Untere Backhaus befindet sich im Kreuzungsbereich der Straßen Neue Gasse und Am Breitenstein. Es wurde 1878 gebaut mit an eine Nachbarscheune angelehntem Pultdach.
Im Türsturz ist die Jahreszahl eingraviert, darüber befindet sich eine rundgemauerte Zuluftöffnung. In 2011 erfolgte in Eigenleistung eine Gebäudesanierung. Das Backhaus hat heute noch einen alten Holzofen mit herkömmlicher Flächenbefeuerung und wird weiterhin fürs Brotbacken von einigen Familien genutzt.